Düsseldorf. Mit den jüngsten Lockerungen sind die Corona-Regeln kaum noch zu kontrollieren. Nun kommt es mehr denn je auf die Disziplin der Bürger an
Das Leben kehrt wieder in die Städte zurück. Und damit auch das Risiko, sich zu infizieren. Dass die Fußgängerzonen wieder voller werden, die Friseure arbeiten, die Wirte – mit großen Einschränkungen – bedienen, ist politisch überall in Deutschland gewollt und angesichts der wirtschaftlichen Not ja auch verständlich.
War es bisher für die Städte und die Polizei schon schwierig, die Einhaltung der Kontaktsperre konsequent zu überprüfen, so wird dies nach den jüngsten Lockerungen praktisch unmöglich. Die Bürger dürften sich relativ unbehelligt von Ordnungsamt und Polizei in der Öffentlichkeit bewegen können. Die Kontrolle von Verwandtschaftsverhältnissen und Haushaltszugehörigkeit einer Gruppe ist aufwendig und kaum zu leisten, schon gar nicht flächendeckend.
Abstand bleibt wichtig
Was heißt das? Dass es nun noch mehr als bisher auf das Verhalten jedes Einzelnen ankommt. Die Last der Verantwortung lädt die Landesregierung mit ihren Lockerungen auf die Schultern der Bürger. Ein erster großer Prüfstein für die Disziplin ist das Bundesliga-Wochenende. Auch wenn es sich im Moment nicht mehr so anfühlt: Abstand bleibt wichtig. Wer sicher sein und andere schützen will, der verzichtet auf Einkäufe, Fahrten und Besuche, die nicht notwendig sind. Wenn wir das nicht beherzigen, dann ist es wohl schnell wieder aus mit der kleinen Freiheit. Und das Leben zieht sich erneut aus den Städten zurück.