Den Kita-Regelbetrieb erst im September wieder zu starten, geht nicht. Denn das schadet vor allem den Frauen. Und der Wirtschaft.

Bei Lichte betrachtet haben die Eltern von 350.000 Kleinkindern noch überhaupt keine Perspektive. Noch nicht einmal die, dass zum 1. September der Regelbetrieb in den Kitas wieder beginnen soll. Denn ob es dann nicht längst neue Einschränkungen gibt, ist völlig offen. Deshalb wird auch immer deutlicher: Der Zeitplan von NRW-Familienminister Joachim Stamp wird nicht ausreichen.

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Kitas sind kein Luxus für Eltern, um mal ein bisschen Zeit für sich selbst zu haben. Kitas sind die Voraussetzung, dass Eltern überhaupt einem Beruf nachgehen können. Wenn jetzt keine weitergehenden Lösungen über die Notbetreuung hinaus, von der nur etwa die Hälfte der Kita-Kinder profitieren, gefunden wird, dann droht zweierlei. Zum einen: Die Frauen sind die Verlierer. Weil sie ohnehin oft in Teilzeit sind, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, werden sie am Ende noch mehr zurückstecken. Zum anderen: Betrieben, die in der Corona-Rezession mehr den je auf Innovation angewiesen sind, fehlen die (weiblichen) Fachkräfte.

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Daher: Es müssen unkonventionelle Lösungen her: Kinderbetreuung in anderen Räumen, die auch nicht jeder DIN-Norm entsprechen müssen, kann dazu gehören. Und auch ein Personalmanagement, das über einzelne Träger hinaus geht, um die begehrten Erzieherinnen und Erzieher (und auch vertrauensvolle freiwillige Helfer) effektiv einsetzt.

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