Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut, das jeden Tag neu verteidigt werden muss. Denn ohne Pressefreiheit gibt es keine Demokratie.

Schon lange ist in Deutschland nicht mehr so intensiv diskutiert worden wie in diesen Corona-Zeiten. Wir in der Redaktion merken das auch an den vielen Leserbriefen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Sie nehmen meist Bezug auf journalistische Beiträge oder auf Äußerungen von Politikern oder Wissenschaftlern.

Genau so funktioniert Demokratie. Weil professionelle Journalisten Dinge darstellen und seriös einordnen, können sich Bürger eine Meinung bilden. Zu Corona und zu allen anderen Themen, die in Politik und Gesellschaft wichtig sind.

Daher ist die Pressefreiheit so ein hohes Gut und im Grundgesetz verankert. Ohne Pressefreiheit kann eine Demokratie nicht funktionieren, und das gilt auch im Umkehrschluss.

Distanz zu den Mächtigen

Entscheidend ist dabei, dass journalistische Beiträge durch kritisches Hinterfragen entstehen. Wer in einer Redaktion arbeitet, sollte stets Distanz zu den Mächtigen und Einflussreichen wahren. Auf jeden Fall muss sich Journalismus von den Behauptungen, Sprüchen oder Halbwahrheiten unterscheiden, die es auf Internet-Seiten oder auf Whatsapp in schier endloser Fülle gibt. Die Pressefreiheit ist daher auch eine Verpflichtung für die Journalisten.

Drohungen gegen und Angriffe auf Journalisten

Sie müssen genau hinschauen, wenn im Großen wie im Kleinen etwas nicht stimmt in unserem Land. Solch eine klare Haltung verlangte NRZ-Gründer Dietrich Oppenberg von seiner Redaktion. Genau so sieht das auch sein Nachfolger, Herausgeber Heinrich Meyer.

Im Gegensatz zu leider immer mehr Staaten in der Welt hat es die Pressefreiheit hierzulande einigermaßen gut. Gleichwohl gibt es immer wieder Drohungen gegen oder Angriffe auf Journalisten. Und es vergeht kein Tag, an dem nicht Radikale oder Populisten die Arbeit von Redaktionen verächtlich machen. Doch einschüchtern lassen wir uns nicht. Diktaturen beginnen immer damit, dass die Presse eingeschränkt oder gar verboten wird. Dietrich Oppenberg hat das in der Nazi-Zeit miterlebt. Darum ist uns als NRZ-Redaktion der „Tag der Pressefreiheit“ so wichtig. Demokratie geht nicht ohne sie.