Düsseldorf. Erst belächelt, nun begehrt: Immer mehr Länder führen eine Alltagsmasken-Pflicht ein. NRW sollte mitziehen.

Zu Beginn der Krise wurde das Maskentragen belächelt. Von Virologen, die sagten, dass Alltagsmasken praktisch nutzlos seien. Von Regierungen, die begründen müssen, dass sie die Bevölkerung vorerst nicht mit echten Schutzmasken versorgen können. Von Zeitgenossen, die Maskenträger für Angsthasen halten. Und von jenen, die meinten, das gehöre doch eher zur Kultur asiatischer Länder.

Inzwischen hat das große Umdenken eingesetzt. Virologen versichern, dass Alltagsmasken immerhin einen Teilschutz bieten. Unter den Bundesländern und Städten scheint sogar ein Wettbewerb zu herrschen, wer als erster die Pflicht einführt. Immer mehr Menschen tragen freiwillig den selbst genähten Schutz.

Wer experimentiert, sollte auch schützen

Und NRW? Zögert wie ein widerspenstiger Teenager, der sich von anderen nichts sagen lassen will. Dieses Land ist experimentierfreudig, wenn es um Lockerungen der Conona-Schutzmaßnahmen geht, aber seltsam zurückhaltend bei mehr Schutz. Eine Alltags-Maskenpflicht würde einen Teil des Risikos auffangen, das wir mit den Ladenöffnungen eingehen. Sie wäre zumutbar und ergänzte die Abstands- und Hygieneregeln. Worauf wartet NRW?