In Krisenzeiten entdeckt die Kirche sich neu, öffnet sich. Das ist tröstlich für viele Christen, denen der Gottesdienst gerade zu Ostern fehlt.

Die Osterbotschaft, sie würde so gut passen zu einem Ende dieser Krise. Am Ende steht nicht der Tod, sondern das Leben.

Allein, es ist zu früh. Nur sehnen sich Christen genau nach diesem Trost, nach dem Halt der Gemeinschaft, nach dem vertrauten Wort Gottes. Und ausgerechnet jetzt bekommen sie nichts davon dort, wo sie es gewohnt sind. Jetzt, wo manche zum ersten Mal erleben: Es hilft nur noch Beten – sind Gottesdienste in der Kirche verboten.

Ostern fällt nicht aus!

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Auch für Pfarrer ist das schmerzhaft und mindestens ungewohnt: Dienst zu tun am Menschen, dem sie nicht persönlich begegnen dürfen. Aber viele haben erkannt, dies ist bei allem Leid auch eine Chance für die Kirche. Eine Chance, den Kirchenraum zu öffnen und sich selbst. Da ist der Pastor, der allabendlich zum Glockengeläut betend vor seine Kirchentür tritt. Da ist die Pfarrerin, die mit dem Akkordeon durch die Straßen zieht und mit den Menschen singt. Da ist der Priester, der im Garten des Altenheims predigt, hinauf zu den Fenstern, hinter denen jene stehen, die mit am meisten gefährdet sind. Und da sind Helfer, die Tüten packen mit Kerzen, tröstenden Worten und der guten Nachricht: Ostern fällt nicht aus!

Schon heißt es, im Internet seien der Gottesdienstbesucher mehr als sonntags in der Bank. Das muss, das sollte nicht so bleiben. Aber gut, dass Kirche sowas kann.