Essen. . Auch für den ÖPNV sollte der Rettungsschirm aufgespannt werden. Volle Busse und Bahnen darf es vorerst nicht geben. Ein Kommentar.

Der Begriff Systemrelevanz hat Konjunktur in diesen Corona-Zeiten. Ob Ärzte, Pflegekräfte, Polizisten, Verwaltungsfachleute: All diese Berufe gelten in der Krise als unverzichtbar. Aus gutem Grund wird auch der Nahverkehr nicht einfach auf Null zurückgedreht, obwohl die räumliche Enge in Bussen, Straßen- und U-Bahnen dem Abstandsgebot kaum entsprechen kann. Doch Mobilität allein auf den Gebrauch der privaten Autoflotte zu reduzieren, kann den Anforderungen unserer Gesellschaft gerade in Krisenzeiten nicht genügen.

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Systemrelevant ist der ÖPNV zu jeder Zeit. Entsprechend auskömmlich finanziert wurde er nicht. Das rächt sich jetzt in der Krise. Der Corona-Schock wird in den meisten Lebensbereichen lange nachwirken. Aber im Nahverkehr steckt er schon jetzt besonders tief. Die Kapazitäten der Fahrpläne, das Design der Fahrzeuge, kaum etwas ist auf den Umgang mit einer solchen Pandemie, in der Abstandsgebote eine entscheidende Rolle spielen, ausgerichtet. Solange es also noch kein wirksames Mittel gegen das Virus gibt, müssen voll besetzte Busse und Bahnen, in denen Körperkontakt zwischen Fremden in Stoßzeiten praktisch unvermeidlich ist, ganz klar tabu sein.