Die Corona-Krise zeigt die Handicaps des durchökonomisierten Gesundheitssystems. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben Kliniken aber viel getan.

Krankenhausdirektoren machen sich Sorgen um ihre Finanzen. Klar – in normalen Zeiten wird in unserem effizienzgetriebenen Gesundheitssystem schließlich mit geplanten OPs viel Geld verdient, während am Personal gespart wird. In Zeiten von Corona aber sollen Kliniken auf lukrative Operationen verzichten, während man eigentlich viel mehr Fachkräfte bräuchte. Im Krisenmodus zeigt die Durchökonomisierung der Kliniken ihre ganze Schwäche.

WAZ-Redakteur Gordon Wüllner-Adomako
WAZ-Redakteur Gordon Wüllner-Adomako © FUNKE Foto Services | Marit Langschwager

Dennoch: Es ist nun der falsche Zeitpunkt, um den Systemwechsel zu diskutieren. Wichtig ist aktuell nur die Frage, wie sich die Kliniken unter den aktuellen Bedingungen bestmöglich auf das schlimmste Corona-Szenario vorbereiten können. Und man hat den Eindruck: In der vergangenen Woche haben die Krankenhäuser im Revier, nein in Deutschland, bereits viel dafür getan, dass hier keine italienischen Verhältnisse herrschen werden. Es wurden nicht nur Eingriffe verschoben. Mitarbeiter ohne intensivmedizinische Fachkenntnisse wurden in Crash-Kursen geschult, Beatmungsplätze verdoppelt, Behelfskrankenhäuser aktiviert. Die Kliniken sind – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – gut vorbereitet. Hoffentlich gut genug.