Das Land stellt die historische Summe von 25 Milliarden Euro auf Pump bereit, um die wirtschaftlichen Folgen von Corona abzumildern. Gewagt?

Ministerpräsident Laschet und sein Wirtschaftsminister Pinkwart, der ein erfahrener Ökonomie-Professor ist, wissen natürlich, dass sie nicht die gesamte NRW-Wirtschaft mit Steuergeld werden retten können. Doch der Kampf gegen das Corona-Virus ist eben auch ein psycholgischer. Mit ihrem wahrhaft historischen 25-Milliarden-Rettungsschirm, der für Unternehmen in Not aufgespannt wird, signalisiert die Landesregierung noch vor dem Höhepunkt der Pandemie: Die Durststrecke mag lang und hart werden, aber Durchhalten lohnt sich. Das Land baut eine Behelfsbrücke ins Wirtschaftsleben nach Corona.

Laschet geht mit einem solch gewaltigen Hilfsprogramm auf Pump, das ein Drittel aller bisherigen Landesausgaben umfasst, ein hohes politisches Risiko ein. Niemand weiß, wann sich Ertragslage und Produktionsabläufe wieder normalisieren und ob die Globalisierung zu altem Schwung zurückfindet. Doch wäre das Wort in der Politik nicht so verbrannt, müsste man sagen: Laschets Entschlossenheit ist „alternativlos“. Wichtig bleibt, dass das „Sondervermögen Corona“ strikt abgetrennt wird vom übrigen Landeshaushalt. Die Naturkatastrophe darf nicht jenen als Vorwand dienen, denen Haushaltsdisziplin und Schwarze Null schon immer egal waren.