Dank Smartphones müssen Autofahrer häufiger mit Knöllchen rechnen, wenn sie falsch parken. Mancher hält das für Denunziation, andere freut’s.
Raum ist endlich. Das merken Autofahrer jeden Tag, wenn sie auf verstopften Straßen Aufkleber am Heck des Vordermanns studieren. Und Parkraum ist noch viel endlicher. Dazu fordern Roller, Radfahrer, Fußgänger öffentlicher Nahverkehr Quadratmeter um Quadratmeter vom Platzhirsch Automobil. Mit Recht.
Zum Vergleich: Der Verkehrsclub Deutschland hat ausgerechnet, dass ein Auto schon bei Tempo 25 rund 60 Quadratmeter Fläche braucht – für im Schnitt 1,3 Fahrgäste. Säßen diese in Bus oder Straßenbahn, verringert sich der Platzverbrauch auf ein Zehntel.
Und beim Flächenverbrauch durchs Parken sieht die Bilanz fürs Auto gegenüber Fahrrad oder Roller nicht viel besser aus. Tja, Autofahren ist nicht nur ungesund für die Umwelt und uns alle, sondern auch für den armen Menschen hinter dem Steuer, dessen Blutdruck im Verkehrsstress steigt und weiter steigen wird.
Falschparker müssen schneller damit rechnen, im Vorbeigehen angezeigt zu werden
Spätestens beim Anblick des nächsten Knöllchens unter der Windschutzscheibe. Und die kommen immer häufiger. Dass künftig jeder Falschparker schneller damit rechnen muss, dass er von Passanten mal eben schnell angezeigt und in der Folge bestenfalls abkassiert und schlimmstenfalls abgeschleppt wird, wird seine Laune nicht bessern und das Konfliktpotenzial im täglichen Kampf der Verkehrsteilnehmer weiter steigern.
Wohl dem Autofahrer, der weiß, dass er sich auf einem Rückzugsgefecht befindet und Alternativen sucht. Noch mögen manche Planer und Werbegemeinschaften glauben, dass Autos Kunden bringen. Doch Städte werden attraktiv durch Lebensqualität. Autofahren hat damit nichts zu tun. Wer wüsste das besser als all jene, die jeden Tag Teil des Staus sind?