Die Bahn stimmt ein ins Klagelied des deutschen Wirtschaftsbooms, das da lautet: Fachkräfte verzweifelt gesucht! Das Problem ist hausgemacht.
Ob Lokführer, Fahrdienstleiter oder Zugbegleiter: Die Bahn stimmt ein ins Klagelied des deutschen Wirtschaftsbooms, das da lautet: Fachkräfte verzweifelt gesucht! Krankenpfleger hier, Ingenieure dort, Tischler, Techniker, IT-Spezialisten, Köche, Kellner, Karosseriebauer: Durch die Bank wird die Personalnot immer größer. Auch bei der Nachwuchssuche sieht es streckenweise düster aus.
Demographischer Wandel und die - noch - gute Konjunktur liefern den Treibstoff für die immer längere Liste so genannter Mangelberufen. Der Hinweis auf rund 2,4 Millionen Arbeitslose bundesweit hilft nur bedingt. Nicht immer passt die Qualifikation. Längst auch ist Erwerbslosigkeit ein regionales Phänomen: In Großräumen wie München und Stuttgart herrscht Vollbeschäftigung. Das Ruhrgebiet aber will vom hohen Sockel an Langzeitarbeitslosen einfach nicht herunterkommen.
Wie im Falle der Bahn ist der Fachkräftemangel zudem oft hausgemacht. Jahrelang redeten Bahnmanager dem Beschäftigtenabbau das Wort. Tausende Stellen wurden gestrichen, allein um das Staatsunternehmen für den einst geplanten, aber nie vollzogenen Börsengang fit zu machen. Warnungen wurden achtlos in den Wind geschlagen. Weitsichtig war das damals nicht. Die Sünden der Vergangenheit rächen sich jetzt.