Die Hochschulen müssen jetzt die Chance nutzen und die Bundes-Milliarden in mehr Dauerstellen ummünzen. Dafür muss Land seinen Beitrag leisten.
Mit einem Glücksrad vor dem Uniportal illustrierten Gewerkschaften jüngst die Chance, eine Dauerstelle an einer Uni zu ergattern. Nur eines von zehn Feldern ist rot und markiert den Hauptgewinn: ein unbefristeter Vertrag an einer deutschen Hochschule. Fast 90 Prozent der Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter seien befristet, kritisieren Verdi und GEW. Fast nur Professoren haben Dauerstellen.
So hangeln sich hochqualifizierte Wissenschaftler von Vertrag zu Vertrag, sind ständig von Arbeitslosigkeit bedroht und leben nicht selten in prekären Verhältnissen. Wer es mit etwa 40 Jahren nicht auf eine Professur geschafft hat, dem droht das Ende der Hochschul-Karriere. Das ist eine skandalöse Verschwendung von Wissen, Lebenszeit und Steuermitteln.
Mit dem Zukunftsvertrag soll sich dies ab 2021 ändern. Erstmals beteiligt sich der Bund dauerhaft an der Grundfinanzierung von Hochschulen. Dennoch herrscht Skepsis, ob mehr unbefristete Stellen geschaffen werden. Zum einen ist die Bereitschaft der Hochschulen erfahrungemäß gering, Dauerstellen einzurichten. Zum anderen nehmen die Länder die Bundesgelder zwar gern an, verteilen sie dann aber oft nach eigenem Gusto.
Das darf nicht passieren. Der Zukunftsvertrag ist eine Chance für Hochschulen, Mitarbeiter und Studierende. NRW ist aufgefordert, die Mittel rasch, zielgerichtet und überprüfbar einzusetzen.