Düsseldorf. Die CDU traut sich an große Fragen für die Region Ruhrgebiet heran. Gut so.
„Wenn wir noch einmal 25 Jahre warten, dann ist der Zug endgültig abgefahren“, sagte die Verwaltungsfrau und Mülheimer OB-Kandidatin Diane Jägers im Gespräch mit dieser Redaktion. Nun ja, das Revier ist erfahrungsgemäß zäh und wird noch viele Generationen überleben. Aber der Warnruf ist berechtigt: Düsseldorf, Köln und andere Kommunen experimentieren mit der „Metropolregion Rheinland“, Aachen ist Teil einer blühenden „Städteregion“, „OWL“ – Ostwestfalen-Lippe – ist fast schon eine Marke.
Und das Ruhrgebiet? Dort wurde vor Jahren das so genannte RVR-Gesetz reformiert. Es gibt den Städten die Chance, Aufgaben, die die Region betreffen, an den Regionalverband Ruhr (RVR) zu übertragen. Das Gesetz wurde vom Landtag gegen Widerstand aus Münster-, Sauerland und Ostwestfalen beschlossen. Aber es funktioniert schlecht bis gar nicht, und die Regionalplanung des RVR ist vorerst gescheitert.
Weil es so schwer ist, die Städte zur Zusammenarbeit zu bewegen, ist der Vorstoß für ein „Revier der zwei Geschwindigkeiten“ charmant. Die Idee ist nicht ganz neu – auch Sozialdemokraten mit regionaler Denke haben das schon gefordert. Wenn die große Lösung an Egoismen scheitert, dann ließe sich ein zeitgemäßes Revier auch im Kleinen formen. Das wäre mal ein Anfang.