Düsseldorf. Der Ruf nach dem Taser wird lauter. Aber wirklich harmlos ist diese Waffe nicht.

Elektro-Pistolen für Polizisten? Auf den ersten Blick spricht viel dafür. Der Taser ist natürlich harmloser als eine „richtige“ Pistole, und der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock birgt ebenfalls Gefahren. Auch ein Polizei-Schlagstock kann eine üble, schlimmstenfalls tödliche Waffe sein.

Harmloser als eine Pistole ist der Taser, aber für Kranke und stark Alkoholisierte eben doch ein Risiko. Ein Polizist, der in Sekunden entscheiden muss, wie er sich wehrt, wird nicht den Gesundheitszustand eines Angreifers einschätzen können. In den USA, heißt es, hat die Polizeigewalt noch zugenommen, seit der Taser dort im Einsatz ist. In Großbritannien wird nach mehreren Todesfällen nach Taser-Einsätzen hart über Sinn und Unsinn dieser Waffe gestritten.

Das heißt nicht, dass der Taser von vornherein Teufelszeug ist, die Länder dürfen es sich aber nicht leicht machen mit der Einführung dieser Waffe. NRW-Innenminister Herbert Reul ist bisher vorsichtig bei diesem Thema, und das ist auch gut so. Bevor der Taser Teil der Polizeiausrüstung wird, müsste er erstens gründlich getestet werden. Zweitens muss sicher gestellt sein, dass die Beamten in NRW intensiv und regelmäßig mit der Elektro-Pistole geschult würden und dass es klare Regeln für den Gebrauch von Tasern gibt. ​