Die Anteilnahme für die Affen im Krefelder Zoo ist gigantisch. Dann sollten uns auch die vielen Versuche mit Primaten in NRW nicht egal sein.

Leidende Hunde auf blutverschmiertem Boden, verzweifelt brüllende Affen: Wer die heimlich gefilmten grauenvollen Bilder aus dem LPT-Labor bei Hamburg gesehen hat, wird sie nicht vergessen – und hat vielleicht ein Déjà-vu. 2003 kursierten ähnliche Aufnahmen aus dem Münsteraner Labor der US-Firma Covance. Ausgerechnet jenes Labor will nun expandieren und testet dort weiterhin Medikamente auf ihre Giftigkeit. An tausenden Affen. Wie vom Gesetzgeber gefordert. Und das im Jahr 2020?

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Wissenschaftler betonen, dass die Tests an Affen für manch einen Forschungsbereich alternativlos seien. Bei der Erforschung komplexer Hirnaktivitäten oder seltener Autoimmunerkrankungen stimmt das sicher (noch). Und auch wenn neue Therapieerfolge im Kampf gegen Krebs gefeiert werden, geht das meist noch unausweichlich mit dem Leid von Primaten einher.

Allerdings betont sogar die EU-Kommission, dass Versuchstiere hierzulande nicht genug geschützt werden. Dazu läuft ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland. Die gigantische Anteilnahme für die verbrannten Affen im Krefelder Zoo hat gezeigt, wie nah uns das Schicksal unserer nächsten Verwandten geht. Eine Gesellschaft, die sich hier so empathisch zeigt, sollte auch eine maximale Reduzierung von Affen- und Tierversuchen einfordern.