Beim Sozialmissbrauch warnen die Praktiker seit Jahren - erst jetzt reagiert die Politik. Es ist ein richtiges, ein spätes Signal.

Schon seit Jahren liegen die Stadtchefs unserer Region der Landes- und Bundespolitik in den Ohren, dass sie bei der Bekämpfung von Bandenkriminalität einfach mehr Hilfe benötigen. Leider brauchte es sehr lange, bis die Klagen aus der Basis wahrgenommen wurden.

Immerhin unternimmt die NRW-Landesregierung nun etwas, um den Missbrauch von Kindergeld zu unterbinden. Es versteht sich von selbst, dass Banden nicht das hiesige Sozialsystem ausnutzen dürfen. Sie tun dies auf besonders schäbige Art, indem sie die Not ärmster Menschen ausnutzen. Und nicht nur das: Indem diese Banden aus südosteuropäischen EU-Staaten die staatliche Fürsorge in ihre Taschen lenken, bringen sie die vielen rechtschaffenen Menschen aus jenen Ländern in Verruf und schüren damit Vorurteile.

Die Ohnmacht muss aufhören

Es ist daher konsequent, aber auch überfällig, wenn jetzt alle Behörden vereint diesen Gangstern das Handwerk legen sollen. Dass man auf fälschungssichere Schulbescheinigungen nicht schon eher gekommen ist, muss wundern. Schließlich ist der Missbrauch schon seit Jahren vor allem in den größeren Städten bekannt. Jeder Mitarbeiter aus den Sozialbehörden kann davon berichten. Bislang sind sie meist ohnmächtig, doch genau das muss aufhören.

Ganz wichtig ist: Die Bürger müssen das Gefühl gewinnen, dass der Staat sich nicht (mehr) an der Nase herumführen lässt. Das gilt bei arabischen Clans, beim Kindergeldbetrug und genauso bei den fein gekleideten Finanzhaien, die mit windigen Geschäften unser Gemeinwesen um Milliarden betrügen.