Die Städte werden in ihrem Kampf gegen Problemimmobilien und Ausbeutung allein gelassen.

Den Kampf gegen Schrottimmobilien und die Ausbeutung von Zuwanderern durch skrupellose Geschäftemacher führen einige Städte inzwischen gemeinsam und mit Unterstützung des Landes NRW. Das ist auch bitter nötig. Denn das Problem mit diesen Immobilien ist groß. 50 Häuser wurden bisher in acht Städten angekauft, 155 sollen es bis 2022 sein. Aber allein in Düren stehen rund 100 solcher Häuser, in Wuppertal 165.

Mehr Zusammenarbeit und Konsequenz in diesem Kampf sind auch deshalb nötig, weil die Städte es mit professionellen Ausbeutungs-Netzwerken zu tun haben, die mit den Schrotthäusern und ihren Bewohnern viel Geld verdienen. Da treten unseriöse Jobvermittlungsbüros gleichzeitig als Vermieter auf und umgehen Mindestlöhne, indem den Zugewanderten vom Lohn direkt Geld für die überteuerte Miete abgezogen wird. Oft wird „matratzenweise“ vermietet – gezahlt meist in bar.

Städte wie Gelsenkirchen experimentieren recht erfolgreich mit den Instrumenten, die ihnen gegen Problemimmobilien zur Verfügung stehen. Aber sie benötigten mehr Unterstützung. Die Folgen der Armutszuwanderung müssen sie weitgehend allein bewältigen, mit viel Fantasie und wenig Personal. Der Bund, aber auch die EU stehen in der Pflicht. Wie wäre es, wenn EU-Geld für Rumänien und Bulgarien, das dort oft gar nicht bei den Bedürftigen ankommt, zum Teil nach Essen, Dortmund oder Duisburg fließen würde?