Um Modellregion für den Klimaschutz zu werden, will der VRR sein Tarif-System radikal vereinfachen. Am Geld darf das Projekt nicht scheitern.
Nur noch zwei, statt wie bisher fünf Preisstufen, denkbar günstige Einzelfahrten durch den gesamten Verbundraum, dazu - falls das Geld noch reicht - mehr Haltestellen und bessere Technik: Der erste Aufschlag, den der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr im Wettbewerb um lukrative Bundesförderungen gestern hinlegte, hat es in sich.
Getrieben von den eigenen politischen Gremien und mit ausdrücklicher schwarz-rot-grüner Unterstützung in der VRR-Verbandsversammlung überwinden die VRR-Manager mit dem neuen Tarifmodell eine Schwelle, die bislang als rote Linie der Nahverkehrsorganisation in der Region galt. Doch offenbar regen die Klimadebatte und die Aussicht auf hohe Millionensubventionen die Phantasie der Verantwortlichen spürbar an.
Natürlich hängt jetzt alles weitere an der Frage, ob das Projekt Modellregion ein Treffer oder eine Luftnummer wird. Noch sind die Rahmenbedingungen des Bundes nicht geklärt. Am Ende geht es ohnehin ums Geld. Der vom VRR mit 220 Millionen Euro bezifferte jährliche Finanzbedarf klingt für einen Ballungsraum mit 7,7 Millionen Menschen nicht einmal zu hoch. Er relativiert sich zusätzlich beim Blick auf die Summen, die für den Straßenverkehr ausgegeben werden.