Der barrierefreie Ausbau der Haltestellen in der Region stockt. Das wirft kein gutes Licht auf die ÖPNV-Ausbauziele insgesamt
Der Nahverkehr im Ruhrgebiet ist eine Dauerbaustelle. Busse und Bahnen fahren seit Jahren auf Verschleiß. Die Technik ist an vielen Stellen veraltet, die Kapazitätsgrenzen vielerorts überschritten. Die deutschen Klimaziele legen die Messlatte noch einmal höher: Der ÖPNV soll nicht nur auf der Höhe der Zeit sein. Ihm ist auch einen zentrale Rolle in der Verkehrswende zugedacht. Heißt: Er soll noch viel mehr leisten als heute. Das geht nur durch massive Investitionen in Angebot und Qualität.
Dennoch kann auch ein noch so gut gemachter Umbau im Nahverkehr nicht über Nacht gelingen. Es wird Jahre dauern, bis sich der ÖPNV-Anteil am Verkehrsaufkommen signifikant erhöht haben wird. Das aber ist keine Entschuldigung für den schleppenden Ausbau der Barrierefreiheit an den Haltestellen der Region. Schon gar nicht zu erklären sind so die großen Unterschiede beim Ausbaustand in den Städten. Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr ist gefordert, die Gründe für das teils gravierende Missverhältnis aufzudecken. Er darf hier nicht nur Fördermittel verwalten. Barrierefreiheit ist - zumal in einer älter werdenden Gesellschaft - alles andere als eine Kann-Regel, sondern ein Muss.