Das Ruhrgebiet ist und bleibt eine Einwanderungsregion, aber die schwierige Integration darf man nicht ohnehin benachteiligten Schulen überlassen.
Mit Beginn der Arbeitnehmerfreizügigkeit für osteuropäische Staaten kam es ab 2011 zu immer mehr Neuzuwanderung ins Ruhrgebiet. Ab 2015 dann der große Zuzug von Geflüchteten. Mit den Migrationsbewegungen rückte das Thema der Beschulung von neu eingewanderten Kindern und Jugendlichen, den Seiteneinsteigern, mehr in den Vordergrund. Da muss und soll es auch bleiben. Schließlich muss man sich nichts vormachen: Das Ruhrgebiet wird eine Einwanderungsregion bleiben – und muss sich dauerhaft die Frage stellen, wie Schüler ohne nennenswerte Deutschkenntnisse am besten integriert werden können. Das ist keine nebensächliche, sondern eine zentrale Aufgabe.
Dass auf diesem Feld noch viel zu tun ist, zeigt eine Studie der Mercator-Stiftung – und weist auf ein zentrales Problem hin: Oft müssen schlecht ausgestattete Schulen in benachteiligten Quartieren die Förderung der Seiteneinsteiger leisten. Schließlich siedeln sich etwa Bulgaren und Rumänen häufig dort an, wo sie Menschen aus ihrer Heimat treffen – im Gelsenkirchener Süden oder Duisburger Norden. Man kann Anreize für Lehrer schaffen, um sie dorthin zu „locken“. Einen echten Unterschied aber würde es machen, wenn man Schulen in schwierigem Umfeld so ausstatten würde, dass sie selbst Familien aus wohlhabenden Milieus anziehen. Die Vorzeigeschule gehört in den Brennpunkt.