Neustart auf dem früheren Opel-Gelände in Bochum: Dass auf das Opel-Aus eine Erfolgsstory folgen könnte, hat Gründe.
Die Erinnerung ist kaum verblasst. Es war ein harter Schlag für das Ruhrgebiet, dass Opel im Dezember 2014 die Autoproduktion in Bochum einstellte. Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze und ein dichtes Netzwerk industrieller Wertschöpfung gingen verloren – vom Imageschaden für eine vermeintliche Verliererstadt, aus der sich kurz zuvor auch der Handyhersteller Nokia verabschiedet hatte, ganz zu schweigen.
Fünf Jahre später stellt sich heraus: Die Krise hat sich als Chance erwiesen. Rund 3200 Arbeitsplätze waren es im Autowerk, als Opel die Tore schloss. Etwa 6000 Jobs sind es, die nun nach Darstellung von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch auf der Fläche entstehen. Das Paketzentrum von DHL, das jetzt seinen Betrieb beginnt, ist nur der Anfang. Die Ansiedlung weiterer Unternehmen zeichnet sich ab, Tochterfirmen von Bosch und VW sind ebenso darunter wie IT-Betriebe und eine Krankenkasse – wohl eine krisenresistente Mischung.
Dass auf das Opel-Aus eine Erfolgsstory folgen könnte, hat Gründe. 1) Gute Gewerbeflächen sind rar im Ruhrgebiet. 2) Opel hat sich nicht vom Acker gemacht, sondern hilft mit beim Neustart. 3) Mit DHL war schnell ein neuer Anker-Investor gefunden. Fazit: Gut möglich, dass der Fall Opel in einigen Jahren als Lehrstück dafür gilt, wie ein erfolgreicher Neustart gelingen kann.