Das vorbildliche Fortbildungsangebot „Lehrkräfte plus“ macht geflüchtete Lehrer fit für den Schuldienst. Davon profitieren auch die Schüler.

Wenn es das Fortbildungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte nicht gäbe, müsste es umgehend erfunden werden. Integration durch Bildung steht im Zentrum aller Bemühungen um eine Eingliederung geflüchteter Menschen. Mit „Lehrkräfte plus“ gelingt dies gleich in zweifacher Weise: Das Programm bietet geflüchteten Lehrern eine Berufsperspektive; zugleich helfen diese, neu zugewanderten Schülern im deutschen Schulsystem Fuß zu fassen.

Schon seit langem ist die Schülerschaft deutlich vielfältiger als es die Lehrerkollegien sind. Das stellt die Schulen vor große Herausforderungen. Heute hat etwa jeder dritte Schüler einen Migrationshintergrund, aber nur jede 13. Lehrkraft.

Das vorbildliche Programm trägt nicht nur dazu bei, dass mehr kulturelle Vielfalt in die Lehrerzimmer kommt. Zugleich können die Lehrer für Flüchtlingskinder ein Vorbild sein, ihnen vorleben, dass man ankommen kann in der deutschen Gesellschaft. Sie sind authentische Ansprechpartner und können die Kinder mit ihren Problemen „abholen“. Dass die Absolventen zudem den Mangel an Lehrkräften in NRW etwas mildern, ist dabei ein willkommener Nebeneffekt.

Das Interesse an dem Programm ist groß und übersteigt die Zahl der Plätze deutlich. Daher sollte es keinesfalls nach drei Jahrgängen im Jahr 2021 auslaufen. Das Land ist aufgefordert, hier eine dauerhafte Lösung zu finden.