Das Fußballmuseum lockt viele Menschen nach Dortmund. Aber weil der DFB nur einen Teil der Verluste übernimmt, wird es teuer für die Stadt.
Wer ein Museum nur an seinen Kosten misst, unterschlägt die Strahlkraft, die es für eine Stadt oder eine Region haben kann. Die Menschen, die es anlockt, geben vor Ort in aller Regel nicht nur Eintrittsgeld aus, und im besten Fall werben sie daheim für den Standort. Diese Effekte gehören in jede Gesamtrechnung, und das gilt auch für das Dortmunder Fußballmuseum, an dessen Existenz der Bund der Steuerzahler von Beginn an herumgemäkelt hat. Und schließlich: Auch andere Museen bekommen Zuschüsse.
Ob das 2015 eröffnete Haus freilich über einen langen Zeitraum die nötige Sogwirkung entfalten kann, muss sich erst zeigen. Die Besucherzahlen sind für ein so volkstümliches Ausstellungsthema ganz gut, aber nicht überwältigend.
Die Stadt Dortmund, die das Museum um jeden Preis wollte, hat sich jedenfalls beim Vertragswerk vom Deutschen Fußballbund über den Tisch ziehen lassen, und das könnte sich nun rächen. Der DFB haftet nur mit maximal 250.000 Euro bei Verlusten, und das mit 2,67 Milliarden Euro verschuldete Dortmund muss den Rest stemmen und bei potenziellen Sponsoren betteln. Man kann verstehen, dass die Stadt gerne neu verhandeln möchte mit dem DFB. Wie das ausgeht, kann man sich aber denken.