Essen. Lehrer und Schulen vor allem in Brennpunkt-Lagen des Ruhrgebiets haben es schwer. Schwerer allerdings, als es sein müsste. Das wird sich rächen.
Dass das Leben eines Lehrers nicht ganz so einfach ist, wie am Stammtisch gern behauptet wird, hat sich wohl herum gesprochen. Zuhause, so klagen nicht nur die an Brennpunktschulen, werde nicht mehr „erzogen“; viele Eltern hielten das für eine originäre Aufgabe der Schule. Sie würden nicht mehr geachtet; von Schülern beschimpft, angegriffen, manchmal auch verletzt; von Eltern gemobbt oder komplett ignoriert; von der Landesregierung im Stich gelassen. Doch dass sie auf einer „Baustelle“ ihrer Arbeit nachkommen müssen, ist unseres Landes wirklich unwürdig.
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Wie soll ein Kind dem Unterricht folgen können, wenn es zur Toilette muss – aber die Klos auf dem Schulhof unbenutzbar sind? Wie soll ein Kind in der Stunde zur Ruhe kommen – wenn es sich in der Pause nicht auch mal austoben kann, weil Freizeitbereiche gesperrt sind und die Sporthalle sowieso? Wie soll jemand Algebra oder Syntax lernen – wenn es von der Decke tropft?
Schulen, und explizit Brennpunktschulen mit ihren oft sehr engagierten Lehrern, leisten Enormes. Für ihre Schüler, aber auch für ihren Stadtteil, die man beide gern „schwierig“ nennt. Sie verdienen jegliche Unterstützung. Vom Land. Vom Staat. Von uns allen. Sie haben es schwerer, als es sein müsste. Und das wird sich rächen, wenn wir es nicht ändern.