Es wird künftig mehr und schwerere Unwetter geben als bisher. Doch viele Kommunen scheuen Aufwand und Investitionen, sich darauf vorzubereiten.

Starkregen-Schäden gab es in Rheda-Wiedenbrück noch nie. Und doch wandte sich der Leiter des dortigen Kanalbetriebs an die Experten vom Gelsenkirchener IKT, bat um Beratung, regte ein Forschungsprojekt zum Thema an. Er wollte wissen, was die Stadt tun könne, um sich zu wappnen vor einer Überflutung. Warum tat er das? „Aus Angst“, sagt er.

Starkregen-Ereignisse sind lokale Ereignisse. Sie treffen nicht jeden. Städte (oder Hausbesitzer), die nie betroffen waren, tun sich schwer damit, Geld auszugeben für den Fall der Fälle, Vorsorge zu treffen für ein Ereignis, das womöglich niemals eintreten wird.

Es könnte die Feuerwehr sein, die als nächstes "absäuft"

Doch der Klimawandel ist nicht länger zu leugnen. Es wird zukünftig häufiger und schwerere Unwetter geben als früher, versichern uns die Experten. Das zu ignorieren, wäre gefährlich. Es könnte ein Krankenhaus, die Feuerwehr oder das zentrale Stellwerk sein, das beim nächsten Mal absäuft. Und noch ist in vielen Städten nicht einmal klar, wer entscheidet, was überhaupt ein Starkregen-Ereignis ist, wer wann wie die Rettungskräfte alarmiert: Ordnungs- oder Straßenbauamt, Abwasserbetrieb oder Bürgermeister? Noch ist völlig ungeklärt, wie die kommunale Starkregen-Vorsorge finanziert werden soll. Über Abwassergebühren? Steuern?

Es ist höchste Zeit, sich zu rüsten. Wer gut vorbereitet ist, steht selten im Regen. Und das könnte auch ein Aushängeschild für eine Kommune sein.