Die Ruhr-Uni Bochum gehört nicht zu den elf bundesweit geförderten Exzellenz-Universitäten. Zum dritten Mal scheiterte sie im Finale.
„Diesmal holen wir das Ding!“ Diesen zuversichtlichen Spruch eines Studentenvertreters zitierte der Bochumer Rektor Axel Schölmerich gern, wenn er nach den Chancen der Ruhr-Uni Bochum im Exzellenz-Wettbewerb gefragt wurde. Es hat nicht ganz gereicht – wieder einmal. Denn die Uni stand zum dritten Mal im Finale des bundesweiten Wettbewerbs, der Projekte der Spitzenforschung fördert und mit den gekürten elf Exzellenz-Universitäten die Hochschulen auf lange Sicht im internationalen Wettbewerb stärken und sichtbar machen will.
Ein Harvard an der Ruhr wird es also nicht geben – aber das war auch gar nicht der Zweck. Sicher, eine „Elite-Uni“ im Ruhrgebiet hätte der Region internationale Strahlkraft verliehen und sie auf der Weltkarte der Forschung als dicken roten Punkt markiert. Für das Ruhrgebiet wäre es ein wichtiger Meilenstein gewesen auf dem Weg zu einer Wissenschaftsregion. Es hätte ein Ausrufezeichen gesetzt hinter eine phänomenale Entwicklung, die 1965 begann, als die Ruhr-Universität Bochum als erste größere Hochschulansiedlung in Nordrhein-Westfalen seit 1870 in Betrieb ging. Diese Uni und all die nachfolgenden Hochschulgründungen setzten einen Wandel in Gang, der das Ruhrgebiet nicht nur wissenschaftlich in die Zukunft führte.
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Trotz der am Ende doch enttäuschenden Entscheidung der Exzellenz-Kommission hat die Ruhr-Uni, hat die Region nicht verloren, sondern im Gegenteil sehr viel gewonnen. Bereits in der ersten Runde gelang es der Uni, für herausragende Forschungsvorhaben rund 80 Millionen Euro einzuwerben. Mit fünf neuen großen Forschungsbauten in wichtigen Forschungsfeldern hat sie deutlich an Stärke und Anziehungskraft gewonnen. Dies ist das Ergebnis kluger strategischer Entscheidungen, für die bereits vor Jahren die Weichen richtig gestellt wurden. Im Vorlauf des Wettbewerbs wurden zudem Kräfte geweckt, Ideen entwickelt und Ziele formuliert. Das hat die Uni geeint und gestärkt. Davon profitieren nicht nur die Unis in Essen, Duisburg und Dortmund, sondern die gesamte Region. Denn ohne die Hochschulen wären Tausende zukunftsfähige Arbeitsplätze im Ruhrgebiet nie entstanden. Und diese Entwicklung steht erst am Anfang.