Düsseldorf. In NRW bleiben tausende Lehrerstellen unbesetzt. Das Problem lässt sich nur durch gute Arbeitsbedingungen lösen.

Die jüngste Personal-Statistik, die das NRW-Finanzministerium veröffentlicht hat, verheißt nichts Gutes. Für tausende Lehrerstellen werden in diesem Land keine Lehrer gefunden. Die NRW-Regierung erklärt, dass die steigende Zahl offener Stellen an Schulen saisonal bedingt sei. Zwischen der Pensionierung von Lehrern und der Wiederbesetzung dieser Stellen klafft eine zeitliche Lücke. Das lasse die Statistik dramatischer erscheinen, als sie sei.


Schlimm ist die Lage dennoch, und ein Ende des Lehrermangels ist nicht in Sicht. Was nützen zusätzliche Stellen, wenn sie gar nicht besetzt werden können? Was nützt eine exakte Messung des Unterrichtsausfalls, wenn überall Pädagogen fehlen, die unterrichten sollen? Die bisherigen Maßnahmen gegen den Lehrermangel wirken kaum oder nur langsam. Bis die zusätzlichen Grundschul-Lehramtsstudenten in den Schulen ankommen, vergehen noch viele Jahre. Und nicht viele pensionierte Pädagogen sind der Einladung der Landesregierung gefolgt, zu guten Konditionen wieder zurück in die Klassen zu gehen. Eine Lehrerkampagne mit Sprüchen wie „Wirste Lehrer. Machste schlauer“ ist nett gemeint, aber kein Jobmotor.


Wer offene Stellen besetzen möchte, der erreicht dies nur über zumutbare Arbeitsbedingungen und angemessene, zumindest aber gleiche Bezahlung über alle Schulformen hinweg. Auch das wird nicht sämtliche Probleme lösen. Aber das sind die stärksten Argumente für Berufsanfänger.