Das Youtube-Portal ist für Jugendliche ein Leitmedium. Darauf müssen Schule und Politik endlich reagieren.

Zu lange wurde die Bedeutung der Video-Plattform Youtube von Politik und Bildungsexperten nicht ernst genug genommen. Warum sollte man sich mit der Wirkung eines Internet-Portals auseinandersetzen, das Musik-Videos, Erklär-Filmchen oder Kosmetik-Tipps anbietet? Doch spätestens mit Rezos berühmtem Video wurde Youtube politisch. Und zeigte, welch enorme Reichweite und Durchschlagskraft das Medium hat.

Dabei wissen Medienpädagogen, dass für Kinder und Jugendliche Youtube-Stars enorm wichtig sind. Sie geben Orientierung und sind Vorbilder. In jederlei Hinsicht. Jeder kann ins Netz stellen, was er mag. So sind dort neben Konsumanreizen auch Gewalt, Beleidigung, Sexismus und andere problematische Beiträge zu finden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Youtube-Inhalte keiner Prüfung oder Selbstkontroll-Gremien unterliegen ist es besonders wichtig, Kinder und Jugendliche für eine kritische Mediennutzung zu sensibilisieren. Da sind auch Lehrer und Eltern gefragt. Es greift daher zu kurz, mit dem Digitalpakt allein die Ausstattung der Schulen zu verbessern. Die Jugendlichen brauchen ein Angebot, das ihnen eine kompetente Nutzung des Massenmediums ermöglicht.