An Rhein und Ruhr. . An vielen Schulen in NRW fasten offenbar nur wenige bis gar keine Kinder im Ramadan. Viel gravierender ist aber ein anderes Problem.
Jedes Kind, das den ganzen Tag lang fastet, ist eines zu viel. Dass der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte vor den Gefahren des absoluten Verzichts auf Essen und Trinken für Kinder warnt, ist deshalb gut und richtig. Noch wirkungsvoller ist es vielleicht, wenn – wie in Essen – ein islamischer Verein selbst die Eltern über die Schwierigkeiten und Gefahren des Fastens bei Kindern informiert.
Alles in allem scheint das Thema aber in der öffentlichen Wahrnehmung viel präsenter zu sein als dort, wo es im Alltag eine Rolle spielt.
Egal welche Religion: Viele Kinder leben ungesund
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Es mag Schulen geben, an denen das anders ist, aber viel präsenter als Berichte über einzelne (zeitweise) fastende Kinder war während der Recherche für diesen Text ein anderes Problem: Von all den Lehrern und Schulleitungen, die während der Recherche zu Wort kamen, waren nur drei bereit, sich öffentlich zum Thema Ramadan zu äußern - unter der Bedingung, dass sie anonym bleiben. Das gesellschaftliche Klima rund um das Thema Islam scheint sich in den letzten Jahren so aufgeheizt zu haben, dass selbst ein persönlicher Erfahrungsbericht aus dem alltäglichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen schon als problematisch empfunden wird. Wie schade! Wir sollten keine Angst vor Debatten haben.
Am Rande bemerkt: dass viele Kinder zuhause wenig bis gar nichts über gesunde Ernährung lernen und deshalb gesundheitliche Probleme entwickeln, ist ganz unabhängig vom religiösen Hintergrund ein zunehmendes Problem. Und auch das Ärgernis, dass manche muslimische Kinder während des Ramadans übermüdet zur Schule kommen, weil sie abends länger aufbleiben als sonst, dürften Lehrerinnen und Lehrer auch aus nicht-muslimischen Familien kennen. Zum Beispiel am Tag nach „wichtigen“ Fußballspielen, die am Abend zuvor im Fernsehen liefen.