Die Arbeitswelt wird sich mit der digitalen Revolution dramatisch verändern. Das zu beklagen, ist müßig. Deutschland muss in die Offensive.
Wir nähern uns dem Ende eines zehnjährigen Aufschwungs. In Deutschland herrscht Rekordbeschäftigung, in gar nicht so fernen Landesteilen wie Südwestfalen annähernd Vollbeschäftigung. Einem entspannten, sorgenfreien Tag der Arbeit steht also nichts im Weg? Doch, natürlich, und wie schon so lange im Ruhrgebiet mehr als anderswo.
Schon mangels Arbeit haben heute 220.000 Menschen zwischen Duisburg und Dortmund keinen Grund zum Feiern. Fast 100.000 von ihnen sind schon lange ohne Arbeit. Und wer im Daueraufschwung keine Beschäftigung gefunden hat, wird sich danach erst recht schwer tun. Zumal die Digitalisierung unserer Arbeitswelt die Anforderungen weiter nach oben schrauben wird.
Die nächste Revolution der Arbeit schert sich nicht um rote Fahnen und sie ist längst in vollem Gange: Programme ersetzen längst auch qualifizierte Tätigkeiten, Algorithmen sind im Zweifel bessere Finanzberater und Makler als der Mensch. Doch wann immer alte Strukturen wegbrechen und neue entstehen, erwachsen auch Chancen. Nur wer die Digitalisierung offensiv angeht, kann als Gewinner aus ihr hervorgehen. Politik, Unternehmen und Gewerkschaften in Deutschland sollten das gemeinsam tun. Und nicht länger wie die Kaninchen vor der Schlange die Gefahren betonen.