Städte fürchten Diesel-Fahrverbote. Umweltspuren, wie die in Düsseldorf, sollen helfen, bessere Luft zu bekommen. Warum das ein Trugschluss ist.

Wo Fahrverbote drohen, wird auch die Verzweiflung zum Ratgeber. Düsseldorf führt eine Umweltspur ein, in der Hoffnung, der Schadstoff-Ausstoß werde sich unter die verordneten Höchstwerte verkrümeln. Andere Städte sehen interessiert zu und ziehen womöglich irgendwann nach, wenn, Verzeihung, die Luft für sie dünner wird.

Die Hoffnung auf eine bessere Luftqualität liegt im umstrittenen Konstrukt der Messvorgänge begründet, die straßenscharf geschaltet sind: Würge ich den Autoverkehr ab, indem ich ihm den Platz nehme, fahren weniger Fahrzeuge durch eben diese Straße. Zu befürchten sind allerdings dramatische Staus im Berufsverkehr. Das würde die Werte eher nach oben treiben.

Autoverkehr sucht sich seinen Weg

Und selbst wenn die Aussicht auf noch mehr Stau abschrecken sollte: Der Autoverkehr wird sich seinen Weg durch die Stadtteile suchen. Folge: Dort wird der Stickoxid-Ausstoß deutlich steigen. Wo in der Summe ist der Gewinn für die Umwelt?

Wer den Autoverkehr in die Innenstädte drosseln will, was dringend nötig ist, der muss Pendlern intelligentere ÖPNV- und Park-and-Ride-Angebote machen. Vergraulen ist einfach zu wenig.