In der Politik funktionieren manche „Doppelspitzen“ gut, zum Beispiel bei der aktuellen Grünen-Führung Robert Habeck und Annalena Baerbock. Manchmal endet die Augenhöhe aber in einem tiefen Zerwürfnis: Die einst in der SPD konkurrierenden „Alphamännchen“ Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder können sich 20 Jahre nach dem spektakulären Bruch immer noch nicht leiden. In Unternehmen und Verwaltungen haben Doppelspitzen einen noch zweifelhafteren Ruf. Kompetenzgerangel unter Chefs kann Firmen regelrecht lähmen.

In der Politik funktionieren manche „Doppelspitzen“ gut, zum Beispiel bei der aktuellen Grünen-Führung Robert Habeck und Annalena Baerbock. Manchmal endet die Augenhöhe aber in einem tiefen Zerwürfnis: Die einst in der SPD konkurrierenden „Alphamännchen“ Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder können sich 20 Jahre nach dem spektakulären Bruch immer noch nicht leiden. In Unternehmen und Verwaltungen haben Doppelspitzen einen noch zweifelhafteren Ruf. Kompetenzgerangel unter Chefs kann Firmen regelrecht lähmen.

Das war zum Beispiel so, bevor die heutige Chefin von Straßen.NRW an die Spitze aufstieg. Und in einem anderen Landesbetrieb, dem Skandal umwobenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB, ist es noch nicht lange her, dass sich „unüberbrückbare Differenzen“ in der Chefetage auftaten. Die Erfahrung lehrt: Vieles ist leichter, wenn nur einer „den Hut aufhat“ und nicht zwei oder drei. Und Stellvertreter könnten auch einen Teil der Aufgaben übernehmen.

Das politische Experiment, der in Fachkreisen anerkannten Straßen.NRW-Chefin Elfriede Sauerwein-Braksiek einen Kaufmännischen Direktor an die Seite zu stellen, ist also gewagt. Unter ihrer Leitung hat sich ihr Haus gut entwickelt. Ob sie diese Personalentscheidung gelassen mitträgt oder als Misstrauen ihr gegenüber empfindet, ist nicht bekannt. Sie äußert sich nicht dazu. Streit wäre jedenfalls das Letzte, was dieser große Landesbetrieb, der vor einem Umbruch steht, jetzt vertragen kann.