Senioren verursachen überproportional häufig schwere Unfälle – trotzdem lehnt Verkehrsminister Scheuer verpflichtende Fahrtests für Ältere ab.
Das Thema wird noch brisanter werden, als es jetzt schon ist. Eben weil die Menschen hierzulande immer länger leben und die Zahl der Senioren, die hinter dem Steuer sitzen, zwangsläufig nicht abnehmen wird. Die Zahlen sind bekannt. Über 75-jährige verursachen überproportional schwere Unfälle, sie sind schuld an drei von vier Unfällen mit Toten und Verletzen. Und keine Altersgruppe, so heißt es im Statistischen Bundesamt, verursacht eine vergleichbar verheerende Bilanz. Es liegt also nahe, auch im Autofahrerland Deutschland über den Begriff „Freiheit“ neu nachzudenken und Gesundheits- und gegebenenfalls Fahrtests vorzuschreiben. In Ländern wie der Schweiz, Finnland, Italien oder Tschechien ist das selbstverständlich und hat nichts mit Diskriminierung zu tun.