Es war höchste Zeit, dem Kohleausstieg ein konkretes Datum zu geben. Jetzt steht das Industrieland NRW aber vor immensen Herausforderungen.
Glaubt irgendjemand, dass die Strompreise nicht weiter steigen? Schließlich muss der Abschied aus der Braunkohle irgendwie bezahlt werden.
Nach der Atomwende erlebt unser Land nun die zweite große Veränderung in der Energieversorgung. Es war höchste Zeit, denn ohne den Ausstieg in den nächsten 19 Jahren würde Deutschland seine Klimaziele noch weiter verfehlen. Und der große und breite Protest rund um den Hambacher Forst hat gezeigt, dass die CO2-Schleudern keine Akzeptanz mehr in der Bevölkerung finden.
Für unser Industrieland NRW bleibt die sichere Energieversorgung eine Riesenaufgabe. Technik und Ingenieurskunst sind gefragt, wenn die schwankenden Strommengen aus Wind und Sonne koordiniert, gespeichert und geliefert werden müssen.
Klugheit ist aber auch bei der Politik gefragt: Die 40 Milliarden Euro Steuergeld müssen nutzbringend verteilt werden. Stromspeicher müssen entwickelt, Trassen genehmigt und ebenso muss Geld in die Qualifizierung oder Umschulung von Kraftwerksmitarbeitern fließen. Sie einfach in die Frührente zu schicken (wie seinerzeit bei den Kumpeln an Rhein und Ruhr) ist sicher der falsche Weg und führt auch nicht zur politischen Beruhigung etwa in den Kohlerevieren der östlichen Bundesländer.
Intelligente Vernetzungen von erneuerbaren Energien sind nicht nur der Schlüssel für sichere Stromnetze und für neue Geschäftsfelder. Sie sind auch dringend nötig, um den weltweiten Klimawandel vielleicht noch ein wenig in den Griff zu bekommen.