Die Sprache“, sagte der legendäre Sprachphilosoph Wilhelm von Humboldt, „ist das bildende Organ der Gedanken. Sie und die Sprache sind daher eins und unzertrennlich voneinander.“ Damit ist exakt benannt, wie eine unbedachte, unmenschliche Verwendung von Begriffen das Denken prägt. Worte können Gewalt vorbereiten. Sie erzeugen ein geistiges Universum, in dem Verachtung und Gewalt nicht mehr verwerflich, sondern angemessen erscheinen. Der tödliche Messerangriff auf den Danziger Bürgermeister, die Morddrohungen gegen einen Essener SPD-Politiker oder die türkische Anwältin, die Amokfahrt von Bottrop – all diese hasserfüllten Taten ereignete sich in den letzten Tagen.

Die Sprache“, sagte der legendäre Sprachphilosoph Wilhelm von Humboldt, „ist das bildende Organ der Gedanken. Sie und die Sprache sind daher eins und unzertrennlich voneinander.“ Damit ist exakt benannt, wie eine unbedachte, unmenschliche Verwendung von Begriffen das Denken prägt. Worte können Gewalt vorbereiten. Sie erzeugen ein geistiges Universum, in dem Verachtung und Gewalt nicht mehr verwerflich, sondern angemessen erscheinen. Der tödliche Messerangriff auf den Danziger Bürgermeister, die Morddrohungen gegen einen Essener SPD-Politiker oder die türkische Anwältin, die Amokfahrt von Bottrop – all diese hasserfüllten Taten ereignete sich in den letzten Tagen.

Alexander Dobrindt ist das Wort von der „Anti-Abschiebe-Industrie“ nicht rausgerutscht. Er wollte Klagen gegen Abschiebungen als dunkle Geschäfte brandmarken. In ein ähnliches Sprachumfeld gehören Begriffe wie „Asyltourismus“, „Gesinnungsdiktatur“ oder „Messer-Migration“. Die jährliche Wahl des „Unworts“ sensibilisiert uns für die in der Sprache schlummernde Macht und zeigt, wie erschreckend inhuman die öffentliche Debatte über die Migration bereits geworden ist.