Zum wiederholten Mal brüskieren deutsche Auto-Bosse die Politik im Zuge des Abgasskandals. Diesmal ist ihre Dreistigkeit besonders groß.

Zum wievielten Mal eigentlich watscht hier die deutsche Automobilindustrie die Politik ab? Kaum hat der wankelmütige Bundesverkehrsminister nach peinsamem Gezerre endlich die Rahmenrichtlinien für eine Hardware-Nachrüstung von älteren Dieseln vorgestellt, da rät Abgas-Betrüger Volkswagen seinen Kunden von eben dieser Nachrüstung durch Drittanbieter ab. Wer es dennoch tue, dem werden wir bei Problemen damit nicht helfen, droht flankierend Deutschlands oberster Auto-Lobbyist vom Verband der Automobilindustrie.

Wenn schon die ungeliebte Hardware-Nachrüstung von Diesel-Pkw, dann wollen wir wenigstens die freie Konkurrenz von dem Geschäft fernhalten. Und sie keinesfalls dafür auch noch mit bis zu 3000 Euro bezahlen, so wie es die einstige deutsche Vorzeigebranche bei einem der Diesel-Gipfel versprochen hatte. Das ist die böse Botschaft hinter der unverhohlenen Drohung.

Bleibt die Frage, wie oft noch die GroKo den Auto-Bossen die zweite Wange hinhalten wird, insbesondere die um verzweifelt um Volksnähe ringende SPD. Vielleicht, bis die Grünen in Umfragen bei 25 Prozent liegen?