Der Plan, Häusle-Bauer bei den Nebenkosten zu entlasten, ist gut. Zuerst sollte aber an der Stellschraube Grunderwerbsteuer gedreht werden.
Wer Immobilienkäufer entlastet, schlägt den richtigen Weg ein, um das deutsche Wohnraumproblem anzugehen. Gerade junge Familien leiden ja unter den steigenden Mietpreisen in Großstädten, doch der Immobilienkauf im Umland scheitert oft auch an den hohen Nebenkosten – zum Beispiel für den Makler, für den schon mal ein fünfstelliger Betrag fällig wird. Jedoch ist es naiv zu glauben, die Vermittlerkosten künftig dem Verkäufer aufzudrücken, habe nachhaltige Wirkung. Das wird ähnlich laufen wie beim Vermieten: Das Maklerproblem wird ja meistens einfach in die Mietkalkulation eingetütet – und demnächst passiert das eben auch beim Kaufpreis.
Viel besser wäre es, wenn der Staat den potenziellen Käufern bei der Grunderwerbsteuer entgegenkäme. Gerade in NRW mit seinem überdurchschnittlich hohen Steuersatz könnte man da einiges machen.