Arbeit und Bildung: Wenn Oberbürgermeister ihren Job gut machen, braucht es keine Diskussion über Kindergeld, das ins Ausland transferiert wird.
Kürzlich hat Duisburgs OB Sören Link in einem bundesweit erschienenen Interview gesagt: Wenn wir unseren Job gut machen, dann ist die AfD überflüssig. Und er meint damit: Die Bürgermeister an Rhein und Ruhr dürfen die Probleme in ihren Kommunen nicht totschweigen, sondern müssen sie anpacken.
Da hat der Sozialdemokrat sicher recht. Seit geraumer Zeit macht er der Bundesregierung Druck: Erst verlangte er mehr Geld für die armen Städte. Nun soll das Kindergeld für hergezogene Familien aus dem Balkan gekürzt werden.
Tatsächlich regt es viele Bürger auf, wenn in maroden Altbauten in Essen oder Duisburg große Familien wohnen; man sieht verwahrloste Kinder und Unrat. Unsichtbar bleiben die verbrecherischen Schlepper und Vermieter, die das Leid der Familien ausnutzen und gleich doppelt Miete und Sozialzuwendungen abkassieren. Genau diesen kriminellen Banden muss das Handwerk gelegt werden; und es ist gut, wenn manche Städte da schon erfolgreich sind.
Zugleich weiß auch Link, dass die Bundesregierung die Kindergeld-Zahlungen ins Ausland längst verändern will. Bislang scheitert das Vorhaben an der Europäischen Kommission, die den Aufwand dafür für unverhältnismäßig hält. Tatsächlich ist das Thema äußerst kompliziert. Die Überweisungen nach Südosteuropa sind da nur ein Mosaiksteinchen.
Was wirklich hilft, sind Arbeit und Lohn für die Zugezogenen. „Wer acht Stunden arbeitet, hat keine Langeweile mehr“, sagt der Marxloher Pater Oliver. Außerdem: Mehr Bildung für die Kinder, Schule muss Pflicht sein. Diese Dinge kann Link wie jeder andere OB in die Hand nehmen. Wenn die Stadtoberen also ihren Job gut machen und dabei nicht populistisch klingen, dann kann die AfD tatsächlich überflüssig werden.