Die Kita-Reform ist teuer und kompliziert, ein großer Wurf ist nötig. Wichtiger als die viel diskutierten Öffnungszeiten ist aber etwas anderes.
Beim Blick auf die Nachrichtenlage könnte man meinen, es gäbe nur noch das Thema Flüchtlinge. Tatsächlich gibt es Probleme, die mindestens so wichtig sind wie Asylregeln und Grenzschutz. Alltagsprobleme wie marode Schulen und die weiter unterfinanzierten Kitas.
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) muss auf einer pädagogischen Großbaustelle arbeiten. Das Kita-Gesetz, das er vorbereitet, gehört zu den schwierigsten Projekten dieser Regierung, und noch immer ist nicht geklärt, wer wie viel dafür bezahlen muss. Bisher funktioniert die Rettung der Kitas nur über „Nothilfe“ und „Überbrückungsjahre“. Am Ende aber muss ein großer Wurf her, ein solides Fundament für die wackelige Kita-Landschaft.
Über flexible Öffnungszeiten, über „24-Stunden-Kitas“ gar, werden zu viele Worte gemacht. Erstmal müssen die Kitas gut funktionieren, muss genügend gut ausgebildetes und anständig bezahltes Personal dort arbeiten, das sich stundenlang um Kinder kümmern kann und sich nicht ständig um Bürokratisches kümmern muss. Fragt man Erzieherinnen nach ihrem größten Wunsch, ist die Antwort immer: mehr Wertschätzung! Und die gehört an die erste Stelle bei einer Kita-Reform.