Verschämte Obergrenzen machen das Baukindergeld nicht zu einem sozialen Projekt für benachteiligte Familien. Es geht nur um Kostenbegrenzung.

Familien zu fördern, ist immer eine gute Idee. In einem Land zumal, das altert und zunehmend von Nachwuchssorgen geplagt wird. Die Politik kann Freibeträge erhöhen, das Kindergeld oder das Elterngeld. Für jede neue Subvention muss sie sich aber schon fragen lassen, wem sie nützt, was die Gesellschaft davon hat und ob die Kosten die erhoffte Wirkung rechtfertigen. Das zu bejahen, fällt beim CSU-Projekt Baukindergeld schwer. Es würde der ohnehin brummenden Bauwirtschaft nützen und Häuslebauern mit Kindern. Beide Gruppen stehen nicht ganz oben auf der Liste jener, die dringend einer weiteren Hilfe des Staates bedürfen. Aufschwung und Mini-Zinsen sorgen derzeit von ganz allein für volle Auftragsbücher. Auch die Vorstellung, dass irgendjemand sich für ein Kind entscheidet, weil er dann günstiger ein Haus bauen kann, ist eher abwegig.

Nur: Das Baukindergeld macht man ganz oder gar nicht. Verschämte Obergrenzen machen es nicht zu einem sozialen Projekt für benachteiligte Familien. Ihr einziger Zweck ist es, die Kosten nicht ausufern zu lassen. Vielleicht hätten die Koalitionäre mal etwas früher mit dem Rechnen anfangen sollen.