Deutschland hat laut Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu wenig gegen die Überdüngung der Böden getan. Nicht die einzige schlechte Nachricht.
Wir Journalisten machen die Nachrichten nicht, wir transportieren sie lediglich. Gestern drängten gleich drei Themen auf unsere Seite 1, die alle ein Beleg dafür sind, dass wir nicht sorgfältig genug mit unserer Umwelt umgehen.
Meldung 1: In den Städten wird es immer heißer – so heiß, dass es für ältere und kranke Menschen schon zur Gefahr werden kann. Und trotzdem werden immer noch mehr Grünflächen versiegelt und Frischluftschneisen mit hohen Häusern versperrt.
Meldung 2: Die kämpferische Deutsche Umwelthilfe will per Zwangsvollstreckung ein Fahrverbot für Dreckschleudern durchsetzen – notfalls mit Haft für den Ministerpräsidenten. Die Ungeduld hat Gründe. Die Politik sitzt das Problem scheinbar aus, setzt auf Lösungen, die erst langfristig greifen und schont die Autoindustrie. Gefährlich schlecht ist die Luft aber schon heute!
Meldung 3: Deutschland wird vom Europäischen Gerichtshof gerügt, weil es jahrelang zu wenig gegen hohe Nitratwerte im Grundwasser getan hat. Unser hoher Fleischkonsum ist nicht nur dafür verantwortlich, dass Regenwälder abgeholzt werden – er macht auch die Massentierhaltung bei uns notwendig. Irgendwo muss die Gülle hin. Als guter Dünger ist sie sinnvoll recycelt. Im Trinkwasser wollen wir sie nicht haben. Die hohen Kosten werden bei allen Bürgern hängen bleiben: die fürs Knöllchen aus Luxemburg – und die fürs schwierige Aufbereiten des Trinkwassers.
Ein Tag, drei Nachrichten, viele Gründe, um über den Schutz der Umwelt nachzudenken.