Essen. Hoch die Hände - aber ohne Smartphones: Auf Konzerten und Festivals wird immer häufiger gefilmt statt gefeiert. Das zerstört den Augenblick. Ein Kommentar.
Die Stimmung ist ausgelassen. Das Lied nähert sich seinem melodisch-emotionalen Höhepunkt. Die Gäste reißen die Hände in die Luft, um.... - mit dem Smartphone die folgenden Sekunden festzuhalten. Wo früher das Publikum im Takt der Musik hüpfte und der Band oder dem DJ zujubelte, fällt nun der Stimmungsbogen im eigentlich schönsten Moment rapide in den Keller. Statt den Moment zu genießen, wird er gefilmt. Damit sich die Besucher später im Video ansehen können, was sie gefühlstechnisch verpasst haben.
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Diesen Festival-Trend braucht kein Mensch. Bei Konzerten wollen Künstler mit der Musik und ihren Fans eine einmalige Atmosphäre schaffen. Der Drang, alles in Ton und Bild festhalten zu müssen, zerstört die schönsten Live-Erlebnisse. Die Bitten von Veranstaltern und Künstlern, auf das Handy zu verzichten, stoßen in der Regel auf wenig Gehör. Dass man die Besucher neben und vor allem hinter einem mit dem ständigen Smartphone-Rumgefuchtel stören könnte, ist vielen ebenfalls egal.
Und die Ergebnisse sind oft nicht der Rede wert: Verwackelt, unscharf durch Lichteffekte oder aber vom Bass völlig zerstörte Tonspuren. Dabei werden heutzutage auf Festivals und Konzerten genug professionelle Foto- und Filmaufnahmen gemacht, die anschließend im Netz landen. Also: Weg mit dem Handy, fangt wieder an zu genießen.