Die viel kritisierte NRW-Umweltministerin Schulze Föcking verhält sich ungeschickt. Für Ministerpräsident Laschet könnte sie zum Problem werden.
Am Beispiel der NRW-Umweltministerin Christina Schulze Föcking beweist sich wieder mal die alte Politik-Weisheit, dass selten die Substanz von Vorwürfen so gefährlich ist wie der falsche Umgang mit ihnen. Die CDU-Politikerin hätte wissen müssen, dass sie als Vertreterin der konventionellen Landwirtschaft in der Öko- und Umweltszene unter besonderer Beobachtung steht und in ihrem durchgrünten Ministerium nicht nur mit offenen Armen empfangen wird.
Wie instinktlos muss man da sein, gleich nach Amtsantritt eine „Stabsstelle Umweltkriminalität“ aus dem Organigramm des Ministeriums zu tilgen? Und über deren Arbeit tischt Schulze Föcking dem Parlament seit Wochen immer neue Lesarten auf oder verschanzt sich hinter interpretationsfähigen Erklärungen nachgeordneter Behörden. Selbst waghalsigen Verschwörungstheorien der Öko-Lobby zum Steinfurter Mastbetrieb ihres Ehemannes begegnet die Ministerin mit einer erschreckenden Hilflosigkeit. Wenn Schulze Föcking ihr Kommunikationschaos nicht in den Griff bekommt, hat Ministerpräsident Laschet zum Jahrestag seines Amtsantritts ein ernstes Problem.