Schon an Grundschulen werden Mitschüler im Netz fertig gemacht. Politik, Lehrer und Eltern müssen diesem gefährlichen Trend entgegentreten.
Es geht ja so einfach. Ein paar Klicks, und schon lassen sich peinliche und verletzende Bilder, Beleidigungen oder gar Hassbotschaften in sozialen Netzwerken hochladen, verbreiten und teilen. Für die Opfer sind die Folgen nicht selten traumatisch.
Dabei unterscheidet sich das heutige Cyber-Mobbing von der früheren Schulhofhänselei nicht nur durch die enorm höhere Reichweite. Im Netz können die Opfer ihrer Rolle nicht mehr entfliehen. Das Internet vergisst nichts und die ganze Welt kann zusehen. Mit ihrem Handy tragen die Opfer ihre Peiniger zudem stets bei sich. Es gibt kein Entkommen, weshalb die Folgen schlimmer sein können als beim traditionellen Mobbing, mahnen Experten.
Die technische Entwicklung und die Verbreitung von Smartphones unter Schülern haben die gängigen pädagogischen Konzepte längst in die Mottenkiste katapultiert. Mit Aus- und Fortbildungen von Lehrern muss dem Trend etwas entgegengesetzt werden, auch in den Grundschulen. Die Schulen könnten Anti-Mobbing-Teams einrichten, Eltern sensibilisieren. Doch jenseits aller Maßnahmen brauchen die Schüler vor allem einen Erwachsenen, der sie ernst nimmt und ihnen hilft.