Lehrer nutzen oft Privatrechner für Dienstliches. Die Schulen müssen raus aus der digitalen Steinzeit. Das würde auch Datenschutz-Probleme lösen.

Dass die Landesregierung Lehrer und Schulen zu umfassendem Datenschutz verpflichtet, ist absolut richtig. Der Umgang mit sensiblen Schülerdaten – Noten, Verhalten, Adressen etc.– erfordert besondere Sicherheitsvorkehrungen. Und der Fall des Hacker-Angriffs auf NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking in deren privatem Umfeld zeigt, dass wir hier nicht über theoretische Risiken reden.

Mindestens genauso verständlich ist aber die Furcht der Lehrer vor Vorschriften, die sie womöglich gar nicht erfüllen können. Die meisten Schulen stecken noch tief in der digitalen Steinzeit. Dass viele Pädagogen private Rechner für Dienstliches nutzen (müssen), ist ganz schön peinlich für ein Land mit der Wirtschaftskraft und dem technologischen Anspruch Nordrhein-Westfalens. Die Schulen, die Lehrer, die Schüler müssten wie selbstverständlich mit Geräten arbeiten, die auf der Höhe der Zeit sind. Und Pädagogen müssen so geschult werden, dass sie mit den Geräten auch umgehen können. Manch ein 14-Jähriger dürfte mehr Ahnung davon haben als sein Lehrer.

Schon die alte Landesregierung hat die Digitalisierung der Schulen sträflich vernachlässigt. Die neue sollte sie zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben machen.