Sie sind große Rivalen. Nun machen sie gemeinsame Sache, denn die Stromriesen müssen sich neu erfinden. Warum es schlimmere Szenarien gäbe.

Es ist ein Deal, der Eon und RWE durcheinanderwirbelt. Die Chefs der beiden größten deutschen Energiekonzerne, Johannes Teyssen und Rolf Martin Schmitz, teilen ihre Reiche neu auf. Dass die früheren Rivalen gemeinsame Sache machen, zeigt, wie ernst die Lage ist. Kohle und Kernkraft sind auf dem Rückzug. Die einst so starken Stromriesen müssen sich neu erfinden.

Nun sortieren sie ihre Geschäfte so, dass sie sich künftig seltener ins Gehege kommen. Eon konzentriert sich auf den Vertrieb und die Energienetze, RWE auf die Stromerzeugung. Damit wächst die Marktmacht der Konzerne im jeweiligen Bereich. Das heißt auch: weniger Wettbewerb.

Die gerade erst mit großem Aufwand positionierte RWE-Tochter Innogy wird zerschlagen und geht größtenteils in Eon auf. Damit sind Jobs in Gefahr. Es gab aber auch Szenarien, die für die Beschäftigten weit bedrohlicher gewesen wären – etwa eine Übernahme durch ausländische Konkurrenten. Dass nun die Essener Unternehmen Eon und RWE die Sache unter sich ausmachen, spricht dafür, dass es keinen Kahlschlag geben wird.

Das Verschwinden von Innogy ist bitter, aber der Einstieg von Eon lässt hoffen. Und für RWE ist es gut, künftig auch ein großer Ökostrom-Produzent zu sein.