Der Unmut in der CDU wächst. Die Stimmen mehren sich, die Angela Merkel ein miserables Verhandlungsergebnis attestieren.

Der Unmut in der CDU wächst. Die Stimmen mehren sich, die Angela Merkel ein miserables Verhandlungsergebnis attestieren. Geklagt wird vor allem über die Ressortverteilung. Dabei passt es nicht in das Selbstverständnis vieler Christdemokraten, dass nach all den erfolgreichen Schäuble-Jahren nun ein SPD-Minister das Finanzministerium übernehmen soll. Das Finanzministerium, nach dem Kanzleramt zweite Zentrale der Macht! Offensichtlicher, so die Klage, sei der Bedeutungsverlust der CDU in einem neuen Regierungsbündnis nicht zu machen. Abgeordnete sprechen von „Selbstaufgabe“. Es herrscht Untergangsstimmung. Dabei sollte jetzt die Zeit des Aufbruchs beginnen.

Viel ist im Wahlkampf über die SPD gesprochen worden. Über ihren erbarmungswürdigen Zustand und den längst überfälligen Erneuerungsprozess. Schaut man auf die CDU, wird deutlich, dass sie kaum besser dasteht. Die einst stolze Volkspartei hat sich lange Jahre nur auf Angela Merkel verlassen und ihre Gewährsmänner und -frauen hingenommen. Personelle Erneuerung gab es nur in Ansätzen. Die CDU muss regieren und zugleich den Neuanfang wagen. Ein kritischer Spagat.