Die Weltbevölkerung wächst und mit ihr der Nahrungsbedarf. Chemiekonzerne buhlen um das lukrative Geschäft mit Saatgut.

Pro Minute wächst die Weltbevölkerung statistisch um 157 Köpfe. Experten halten es nicht für ausgeschlossen, dass am Ende des Jahrhunderts 20 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden – aktuell sind es 7,55 Milliarden. Damit dieses riesige Volk satt wird, kommt dem Geschäft mit Saatgut und Unkrautvernichtern eine entscheidende Bedeutung zu.

So schwindelerregend wie die Bevölkerungsprognosen sind auch die Summen, die die Chemiekonzerne bewegen, um von diesem Megatrend zu profitieren. Bayer will 56 Milliarden Euro auf den Tisch legen, um den wohl umstrittensten Hersteller von genmanipuliertem Saatgut Monsanto zu übernehmen. Die Leverkusener wären damit mit Abstand der größte von weltweit nur noch vier Produzenten.

Die 5,9 Milliarden Euro, die der deutsche Konkurrent BASF nun für Teile des Bayer-Geschäfts zahlen will, wirken da wie ein Betrag aus der Portokasse. Für die Ludwigshafener ist die geplante Übernahme aber die größte der Firmengeschichte. Auch BASF will von dem Riesengeschäft profitieren. Ob den Wettbewerbshütern der deutsche Tausch reicht, ist völlig offen. Ihre Bedenken gegen die Bayer/Monsanto-Dominanz beim Saatgut sind groß.