Martin Schulz macht jetzt – der Not gehorchend – die Flüchtlingskrise zum Wahlkampfthema. Macht für die SPD vielleicht Sinn, ist aber riskant.
Martin Schulz schickt sich an, mit der Flüchtlingsfrage ein Wahlkampfthema zu positionieren, das eigentlich mit der größtmöglichen gesellschaftlichen Mehrheit angepackt gehört. Um die Menschenrechte der Fliehenden genauso ernst zu nehmen wie die Furcht vor sozialem Abstieg und Wohnungsnot. Ja, es sind oft genug jene berühmten kleinen Leute in den vom Umbruch gezeichneten einstigen Arbeiterbezirken an Rhein und Ruhr, die sich den Lebens- und Wohnraum am häufigsten mit den Neuankömmlingen teilen müssen. Unter ihnen viele einstige SPD-Stammwähler, die jetzt stramm nach rechts durchmarschieren zur AfD.
Wahltaktisch mag Martin Schulz das im Blick haben, ein gefährliches Spiel mit den Ängsten der Menschen bleibt es dennoch.