Ein wichtiger Grund für die Überlastung der Pflegekräfte. Es gibt zu wenige, weil der Beruf finanziell unattraktiv ist. Aber Pflegekräfte werden nur besser bezahlt, wenn deutlich mehr Geld ins System fließt.

Wie wichtig die Arbeit der Pflegekräfte sei, betonen Politiker gern, und dass sie besser bezahlt gehören. An verbaler Anerkennung für den Dienst am Menschen mangelt es längst nicht mehr, aber leider nach wie vor an beherzten Reformen. Bis etwa die Altenheime ihr neues Personalmanagement haben, kommt ein neues Jahrzehnt – bis dahin haben Tausende weitere Fachkräfte hingeschmissen. Meist gehen die Besten.

Bessern kann sich die Lage nur mit mehr Personal. Doch junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern, ist schwer. Die gerade auf den Weg gebrachte Reform der Pflegeausbildung reicht dafür nicht. Die Neuerung einer generalistischen Ausbildung für alle Pflegeberufe geht in die richtige Richtung, bleibt aber halbherzig. Denn nach zwei Jahren sollen sich die Azubis doch wieder entscheiden – für Alten oder Kranken- und Kinderkrankenpflege. Da in den Heimen schlechter bezahlt wird als in den Kliniken, dürften sich die meisten gegen die Altenpflege entscheiden – und damit neue Lücken reißen. Am Ende können Pflegekräfte nur besser bezahlt werden, wenn deutlich mehr Geld ins System fließt. Doch da hört das politische Verständnis abrupt auf.