Ein eigenständiges Fach Wirtschaft an Schulen ist überflüssig. Für eine differenzierte Sicht sind politische und soziale Zusammenhänge nötig.

Es gibt keinen triftigen Grund, Wirtschaft als eigenständiges Fach an den Schulen zu unterrichten. Dagegen aber viele, es in einen politischen, ökologischen und sozialen Kontext einzubinden. Wirtschaft als ein-disziplinäres Fach zu lehren, erzeugt die Gefahr einer verengten Sichtweise auf das Ökonomische.

In den gängigen Lehrbüchern der Wirtschaftswissenschaften spielen alternative Denkansätze trotz der Erfahrungen der Finanzkrise immer noch eine untergeordnete Rolle. Dabei zeigte doch gerade diese Erfahrung, dass wirtschaftswissenschaftliche Erklärungsansätze an Grenzen stoßen. Die Erfahrungen in anderen Bundesländern sollten zu denken geben, wo Experten in den Lehrmaterialien eine marktliberale Ausrichtung erkennen und fehlende Bezüge zur Lebenswelt der Jugendlichen kritisieren.

Nein, die Welt ist komplizierter. Schüler müssen an verschiedenen Perspektiven und Positionen ihre Urteilskraft schärfen. Das geht aber nur, wenn man Wirtschaft nicht isoliert betrachtet, sondern als ein Teil eines sozialen Gefüges.